SVEN KACIREK ist bekannt für seine unkonventionellen Konzept-Alben und „nachhallenden Grower“, wie es die Label-Familie PINGIPUNG RECORDS sehr treffend formuliert. Seine musikalischen Zöglinge kultiviert der Hamburger Musiker mit Vorliebe außerhalb der eigenen Bubble auf Reisen in ferne Länder – so auch auf seinem neusten Werk SONGS FROM OKINAWA, in dem er neugierig mit verschiedenen Szenegrößen und anderen Akteuren der traditionellen Musik von Okinawa experimentierte. Im Anschluss an seinen Aufenthalt auf der südjapanische Insel ergänzte SVEN KACIREK die dort gesammelten Sounds um eigene, für seinen Stil charakteristische Instrumente, wie beispielsweise Marimba, Xylophon, Stein, Bürsten auf verschiedenen Materialien oder Klavier. SVEN KACIREK liebt es, vermeintlich leisen Dingen, wie Papier, Holz und Glas unverhoffte Laute zu entlocken. Sämtliche Elemente und Melodien seiner Stücke sind aus kleinen perkussiven Mustern zusammengesetzt, die lässig geschichtet werden. In Einklang zu der Konzentration auf Okinawasche Tradition findet in SONGS FROM OKINAWA eine behutsame Dekonstruktion etablierter Hörgewohnheiten statt. „Mich fasziniert an der Musik Okinawas ihre erhabene Schlichtheit und Bestimmtheit sowohl in der Instrumentierung als auch in der Phrasierung der Gesangsstimme“, so SVEN KACIREK. Asymmetrische Klangfolgen, überdimensionale oder auch unterproportionale Volumina, sowie neu zusammengesetzte oder wallende Soundfragmente machen das Album zu einem zeitlosen Gesamtkunstwerk. „Mein Ziel bestand darin, der traditionellen japanischen Musik etwas Neues hinzuzufügen ohne den Geist der alten Songs zu vertreiben.“ sagt SVEN KACIREK. Obwohl er dabei keinerlei Synthesizer verwendet, klingt das bisweilen so elektronisch, dass man für ihn den eigentlich widersinnigen Stilbegriff Akustische Elektronika erfinden könnte. Viele seiner Ideen entstehen aus Live-Konzerten, in denen er sich selbst mit Samplern multipliziert, voller Ruhe improvisiert und elaborierte Patterns generiert.